
Ein weltberühmter Schauspieler hat einmal gesagt: Jedes Mal, wenn ein Mensch abhebt oder überheblich wird, weil er Geld wie Heu hat, ereilt ihn eine Erkrankung oder sogar der Tod, um ihn daran zu erinnern, dass auch er oder sie nur „Erde ist und zu Erde wird“. Alle Menschen sind sterblich. Was passiert aber beim Abscheiden eines Menschen oder wenn ein Mensch entschläft. Im Dialog Platons Gorgias bezeichnet Sokrates — der Exponent und das Vorbild der philosophischen Tätigkeit — den Tod als Loslösung der Seele vom Leib. Diese Vorstellung des Todes ist nicht unrichtig. Während der Leib eines verstorbenen Menschen in der Regel
leblos oder entseelt da liegt und sogar verfaulen muss, sobald die Leiche beerdigt wird, begibt sich die Seele des toten Menschen zum jenseitigen Seelengericht. Dies war die Vorstellung des altgriechischen Philosophen Sokrates.
Beim jenseitigen Seelengericht muss die Seele des verstorbenen Menschen ihre Lebensführung auf Erden vor Gott verantworten und nachweisen, dass der verstorbene Mensch, dem sie gehört, ein gerechtes und gottesfürchtiges Leben auf Erden vor seinem Tod geführt hatte. Falls die Seele gerecht und gottesfürchtig auf Erden gelebt hatte, kommt sie auf die Insel der Glückseligen; andernfalls wird sie ins Fegefeuer geführt. Sokrates war sogar der Überzeugung, dass die Philosophie darin besteht, sich auf dieses jenseitige Seelengericht auf Erden vorzubereiten, indem man ein gerechtes und gottesfürchtiges Leben führt.
Auch im Altägyptischen Totenbuch (eigentlich: Buch des Heraustretens in das Tageslicht) findet man diese Vorstellung eines jenseitigen Seelengerichts vor. Herodot von Halikarnass, den Cicero als den „Vater der Geschichtsschreibung“ bezeichnete, berichtet im zweiten Buch und im dritten Buch seiner Historien, dass die Altägypter dunkelhäutig beziehungsweise schwarz gewesen waren. Das bedeutet, die heutigen Schwarzafrikaner sind logischerweise die Nachkommen oder Nachfahren der einstigen Altägypter und Pharaonen. Daraus folgt, dass die alten Kulturen Schwarzafrikas auch die Vorstellung eines jenseitigen Seelengerichts in sich bergen. Vergangenheitsbezogene Schwarzafrikaner sollten demnach an ein jenseitiges Seelengericht glauben, wenn sie sich nicht in Widersprüche verstricken und verwickeln möchten.
Die Christen, die an Jesus Christus glauben und sich auf sein Wort und seine Lehre beziehen, sind sich auch dessen bewusst, dass es ein jenseitiges Seelengericht gibt.Jesus veranschaulicht das jenseitige Seelengericht im Gleichnis „vom reichen Mann und vom armen Lazarus“ (Lukas-Evangelium 16: 19-31). In diesem Bibelpassus stellt Jesus klar, die Gerechten, Gläubigen und Gottesfürchtigen werden von den „Engeln in den Schoß Abrahams“ nach ihrem Tod getragen, während die Ungerechten, Ungläubigen und Gottlosen in die „Hölle“ geworfen werden, wo sie „Folterqualen“ leiden werden.
Es versteht sich von selbst, dass reiche Menschen, die gerecht, gläubig und gottesfürchtig sind, in den Schoß Abrahams nach dem Tod gebracht werden, während arme Menschen, die ungerecht, ungläubig und gottlos sind, nach ihrem Tod in die Hölle gehen werden. Apostel Paulus schrieb an die Hebräer: „Und wie den Menschen gesetzt ist, einmal zu sterben, darnach aber das Gericht“ (Hebräer 9: 27). Selbst wenn die Leiche eines verstorbenen Menschen eingeäschert wird, wird seine Seele nach seinem Tod über seine irdische Lebensführung vor Gott Rechenschaft ablegen müssen.
Wer Ohren hat zu hören, der höre!
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