Kayoola-Bus, aus dem Herzen Afrikas

Der ugandische Staatspräsident Yoweri Museveni (im gelben Hemd) hat den Kayoola-Solarbus am 16. Februar 2016 in Kampala offiziell eingeführt.
Der ugandische Staatspräsident Yoweri Museveni (im gelben Hemd) hat den Kayoola-Solarbus am 16. Februar 2016 in Kampala offiziell eingeführt.

Wir sind hierher gekommen, um den ugandischen Neuerer, der den Auftrag hat, unsere Nation zu industrialisieren, zu feiern“, sagte Yoweri Museveni am 16. Februar 2016 im Serena-Hotel von Kampala, der ugandischen Hauptstadt. Er fügte hinzu: „Wir können unsere Wissenschaftler gebrauchen, um unser Land zu entwickeln — wie China und die Sowjetunion dies getan haben.“ Das war anläßlich der öffentlichen Vorstellung und amtlichen Einführung des Busses der Marke  Kayoola, der vom ugandischen Unternehmen Kiira Motors Corporation (KMC) hergestellt worden ist. „Ich gratuliere Professor Tickodri, Ingenieur Musasizi, dem Vizekanzler der Makerere-Universität„, sagte Museveni am 16. Februar 2016 in Kampala. Der ugandische Staatspräsident beglückwünschte alle Beteiligten an der Entwicklung und dem Bau des Kayoola-Busses. Ingenieur Paul Isaac Musasizi ist der Vorstandsvorsitzende des staatlichen Unternehmens KMC. Den Kayoola-Bus hat KMC in Zusammenarbeit mit dem Technischen Institut der ugandischen Makerere-Universität entwickelt. „Kayoola“ bedeutet soviel wie „Massenverkehrsmittel“.

Dieser Bus hat 35 Sitze oder Plätze. Das Fahrgestell ist aus Stahl. Nach Paul Isaac Musasizi seien 90 Prozent der Teile oder Komponenten des Kayoola-Busses beim ugandischen Unternehmen Roofings Uganda Ltd erhältlich. Nur das Kunstleder, die Reifen, das Lenkrad und die Software, die sich im Kayoola befinden, seien importiert worden.

Der Kayoola hat seine Probefahrt am 31. Januar 2016 in Kampala erfolgreich absolviert. Die Herstellungskosten dieses Kayoola-Modells belaufen sich auf 140000 VSA-Dollar. Sobald KMC die Massenproduktion von Kayoola im Jahre 2018 aufnimmt, wird ein Kayoola-Bus nur noch  rund 45000 VSA-Dollar kosten. KMC will 14000 Arbeitsplätze schaffen und verschiedene Fahrzeuge von 2018 an produzieren und auf den Markt bringen.

Kayoola wird von zwei Batterien betrieben. Die erste Batterie ist an das Solarmodul auf dem Dach des Busses angeschlossen, während die zweite Batterie für längere Strecken und Nachfahrten elektrisch aufgeladen wird.

Auch im Jahre 2018 will der ugandische Fahrzeughersteller KMC den Kiira EV Smack — die verbesserte Version des von KMC im Jahre 2011 gebauten Autos Kiira EV — auf den Markt bringen.

Der Kayoola-Bus stellt die Hoch- und Spitzentechnologie aus dem Herzen Afrikas dar. „Der elektrische Bus bietet eine reibungslosere und sauberere Fahrt, mit weniger Schwingungen und Geräuschen — also nicht wie bei Verbrennungsdieselmotoren. Die Stadt wird diesen Bus mögen, sobald wir ihn auf den Markt gebracht haben„, so Paul Isaac Musasizi, Vorstandsvorsitzender von KMC. Der Kayoola eignet sich sowohl zum Fern- und Nahverkehr als auch zur Beförderung von Personen innerhalb einer Stadt. Schon jetzt denkt KMC an die Vermarktung dieses hochmodernen Produktes. „In dem Maße, wie wir die Konzepte weiterhin entwickeln, nehmen wir den Markt unter die Lupe. Wir wollen sicherstellen, dass wir Fahrzeuge auf Bestellung produzieren — und nicht für die Lagerung„, behauptete Doreen Orishaba, die als Ingenieurin bei KMC arbeitet.

Der Kayoola sei von KMC hergestellt worden, um die Qualität der Beförderungsmittel in Mittel- und Ostafrika deutlich zu verbessern und die Mobilität der Menschen daselbst zu fördern. Die Quantität der Sonne am Äquator habe KMC bei der Herstellung des Kayoola-Busses berücksichtigt.

Das Unternehmen KMC (Kiira Motors Corporation) ist Eigentum des ugandischen Staates, der diesen Autobauer aus dem Herzen Afrikas finanziert. KMC hat im Mai 2014 ein Grundstück im Industrie- und Geschäftspark von Dschindscha, einer Stadt im südlichen Teil Ugandas, beim Viktoria-See, erhalten. Da wird das Unternehmen KMC seine Fahrzeuge bauen.

Bei Dschindscha entspringt der Weiße Nil, der durch Uganda fließt und sich mit dem im äthiopischen Tana-See entspringenden Blauen Nil im sudanesischen Khartum trifft, um einen einzigen Fluß zu bilden, der dann durch Ägypten fließt und in das Mittelmeer mündet. Der Weiße Nil in Uganda heißt „Kiira“. Der Nil, den man in Ägypten sieht, hat also zwei Quellen: den Viktoria-See im Herzen Afrikas und den äthiopischen Tana-See, in Ostafrika. Uganda, Äthiopien, Südsudan, Sudan und Ägypten sind die fünf Länder des Nil-Gebiets.

KMC wird von der ugandischen „Präsidenteninitiative zur Förderung von Innovationen in der Wissenschaft und Technologie“ finanziell unterstützt. Yoweri Museveni erklärte am 16. Februar 2016 in Kampala, der ugandische Staat werde die finanzielle Förderung der Wissenschaft und Technologie in Uganda fortsetzen und sogar die Geldmittel dafür aufstocken, um Uganda, ein Land im Herzen Afrikas, in ein Industrie- und Technologieland zu verwandeln.

Am 31. Dezember 2015 stellte das Landwirtschaftsforschungsinstitut der ugandischen Makerere-Universität in Kabanyolo einen Mehrzwecktraktor vor, den die ugandischen Forscher zuvor gebaut hatten. Dieser Mehrzwecktraktor, der den Namen „MV Mulimi“ trägt oder führt, ist den afrikanischen Bauern und Landwirten zugedacht. Mit diesem hochmodernen Traktor ugandisch-afrikanischer Herstellung kann man Felder pflügen,Mais dreschen, Wasser pumpen und auch noch das Mobiltelefon aufladen. Der Mehrzwecktraktor „MV Mulimi“ hat ein Zwei-Tonnen-Ladegewicht. Auch der Bau des Mehrzwecktraktors wurde von der ugandischen „Präsidenteninitiative“ finanziell gefördert.

Die Industrialisierung der Länder Afrikas ist wirklich unaufhaltsam auf dem Vormarsch.

Urheber: Der Welt-Leuchter — Kampala, Uganda

 


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