
Dschibuti und China haben drei wichtige Vereinbarungen im Januar 2016 unterschrieben. Das hat das dschibutische Präsidialamt im Januar 2016 in einer Mitteilung bekanntgegeben. In der Tat haben sich der chinesische Konzern IZP und Dschibuti auf den Bau einer Freihandelszone — die „Seidenstraßenstation Dschibutis“ — auf einer 48-Quadratkilometer-Fläche in diesem Land am Horn von Afrika geeinigt. Der erste Teil dieser Geschäfts- und Wirtschaftsfreizone, der auf einer 1,5-Quadratkilometer-Fläche gebaut wird, soll bis Ende 2016 fertiggestellt und in Betrieb genommen werden. Das war und ist eigentlich der Wunsch des dschibutischen Staatspräsidenten Ismail Omar Guelleh; 2016 ist ja das Jahr der Sonderwirtschaftszonen in Afrika.
Der Konzern IZP ist für die Entwicklung dieser chinesisch-dschibutischen Freihandelszone zuständig und verantwortlich. Dieses Projekt wird von China Merchants Holdings International mitgetragen und -gesteuert.
Die feierliche Unterzeichnung der Vereinbarungen am 18. Januar 2016 stand unter der Schirmherrschaft von Ismail Omar Guelleh, dem dschibutischen Staatspräsidenten. Dieser sagte, die Errichtung der dschibutisch-chinesischen Freihandelszone werde die Schaffung von 15000 Arbeitsplätzen in Dschibuti mit sich bringen. Guelleh hofft darauf, dass Dschibuti und andere afrikanische Staaten mehr chinesische Anleger anziehen werden. Für Hong Lei, den Sprecher des Außenministeriums der Volksrepublik China, die Umsetzung der chinesisch-dschibutischen Vereinbarungen werde das Aufblühen Afrikas ankurbeln.
Bei der Unterzeichnungszeremonie am 18. Januar 2016 in Dschibuti waren neben Ismail Omar Guelleh auch Ge Hua von der chinesischen Botschaft in Kirgisistan, Hu Jianhua vom Konzern China Merchants und der Vorstandsvorsitzende von IZP Luo Feng zugegen.
Dschibuti hat 876 000 Einwohner. Die derzeitige 17-Hektar-Hafenfreizone Dschibutis ist mit 168 Unternehmen, die darin operieren oder tätig sind, ausgebucht.
In der zu errichtenden chinesisch-dschibutischen Freihandelszone wird ein Transitstandort für Einfuhr-Ausfuhr-Unternehmen eingerichtet. Die Vereinbarung zwischen den beiden Ländern sieht auch die Schaffung eines vereinheittlichten Zollsystems zur Verbesserung der Logistik und Kostensenkung vor.
In der zweiten Vereinbarung wird die Rolle Dschibutis als einer der Hauptumschlagplätze im Handel zwischen China und anderen Ländern weltweit ausdrücklich festgeschrieben.
Die dritte Vereinbarung zwischen China und Dschibuti betrifft sowohl die Einführung eines rechtlichen Rahmens, der die rasche Niederlassung von chinesischen Banken in Dschibuti ermöglicht als auch die Schaffung einer Ausgleichsstelle zugunsten der dschibutischen und chinesischen Unternehmer beziehungsweise Geschäftsleute. Diese Ausgleichsstelle soll die chinesischen und dschibutischen Unternehmer beziehungsweise Geschäftsleute in die Lage versetzen, Handel zu treiben, ohne den VSA-Dollar benutzen zu müssen. Chongqing Globebill, eine Unternehmenstochter des Konzerns IZP, unterschrieb also den Kooperationsvertrag mit der dschibutischen Zentralbank über die Geldkartenverrechnung. Eigentlich will Chongqing Globebill ein Bankkartenzahlungssystem in Dschibuti einführen und aufbauen, um die direkte chinesisch-dschibutische Währungsverrechnung zu ermöglichen und den Handel zwischen den beiden Staaten anzukurbeln.
Im Dezember 2015 hatten Dschibuti und China eine Vereinbarung unterzeichnet, welche China die Genehmigung erteilt, bis 2017 einen chinesischen Marinestützpunkt in Dschibuti zu errichten. Dafür soll Dschibuti mutmaßlich 100 Millionen VSA-Dollar pro Jahr kassieren.
Bis 2020 wollen die Dschibutier 12,4 Milliarden VSA-Dollar in das wirtschaftliche Aufblühen ihres Landes stecken. Den Großteil dieser Gelder will das Land von Xi Jinping und Li Keqiang bereitstellen. Das nennt man zu Recht „Gewinn-Gewinn-Kooperation“.
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