Die guten Karten der Länder Afrikas

Veröffentlicht in: W & G in Afrika, Wirtschaft & Geschäfte | 0
Der äthiopische Konzern MetEC stellt Eisenbahnwagen her.
Der äthiopische Konzern MetEC stellt Eisenbahnwagen her.

Seit einigen Jahren fassen Industrialisierung und Technologie Fuß in afrikanischen Ländern, verwurzeln daselbst und greifen um sich. In Äthiopien zum Beispiel wurde der Fahrzeughersteller Bishoftu Automotive Industry (BAI) geründet. BAI produziert Pritschenwagen, Kombiwagen, Panzerfahrzeuge, Lastkraftwagen, Kleinbusse, Eisenbahnwagen und Busse. Dieses Unternehmen beschäftigt 3000 Menschen und stellt verschiedene Fahrzeuge für die zivile und militärische Nützung her. Das äthiopische Unternehmen arbeitet mit anderen 280 kleinen äthiopischen Unternehmen zusammen. Neulich hat sich BAI vorgenommen, weitere 27 Industriezonen für die Fahrzeugindustrie in Äthiopien zu errichten. In diesen Industriezonen will BAI Motorräder, Fahrräder, Lastkraftwagen und andere Fahrzeuge erzeugen. BAI ist ein Unternehmen des äthiopischen Konzerns MetECMetals and Engineering Corporation.

Darüber hinaus wird BAI Fabriken oder Werke zur Produktion von Motoren in Uganda, Kenia und Ruanda einrichten. BAI bietet Berufsausbildung in anderen Ländern Ostafrikas an. Im Übrigen hat Kenia 400 Busse von und bei BAI bestellt.

Neben BAI gibt es das äthiopische Luftfahrtunternehmen Dejen Aviation Industry (DAVI). DAI stellt unbemannte Flugzeuge für die militärische Überwachung. DAVI ist auch in der Lage, Flugzeuge und Hubschrauber für die äthiopische Luftwaffe zu bauen. Sonst erneuert DAVI Flugzeuge und Hubschrauber sowohl für die äthiopische Luftwaffe als auch für Länder wie Kenia, Dschibuti, Ruanda und Sudan. Während die Erneuerung eines militärischen Flugzeugs rund 2,5 Millionen VSA-Dollar auf internationaler Ebene kostet, bietet DAVI dieselbe Dienstleistung für nur 390.000 VSA-Dollar an. Auch DAVI ist ein Unternehmen des äthiopischen Konzerns MetEC.

Industrialisierung und Technologie halten Einzug in vielen Ländern des Kontinents, der als „Wiege der Menschheit“ betrachtet wird.

Ein Wagen der Marke IVM -- in Afrika hergestellt.
Ein Wagen der Marke IVM — in Afrika von Innoson Vehicle Manufacturing hergestellt.

In Nigeria baut oder stellt IVMInnoson Vehicle Manufacturing — des afrikanischen Unternehmers Innocent Chukwuma Wagen und Busse der Marke IVM im nigerianischen Nnewi her. Auch im ghanaischen Gomoa Mpota werden Wagen und Busse von dem Unternehmen Great Kosa Company  hergestellt, das vom Afrikaner und Genie  Kwadwo Safo Kantanka gegründet worden ist.  Mit der Unterstützung der chinesischen Geschäftspartner hat  Great Kosa Company ein Fließband aus China eingeführt und produziert seit diesem Jahr (2015) Autos im ghanaischen Gomoa Mpota. Great Kosa Company will zunächst einmal 480 pro Jahr herstellen. Dieses afrikanische Unternehmen  bietet hochkarätige Fahrzeuge der Marke Kantanka an. Von 2018 an will das ugandishe Unternehmen Kiira Motors Corporation jedes Jahr 7000 Hybrid-Autos der Marke Kiira produzieren und auf den Markt bringen.

In anderen afrikanischen Ländern werden Wagen und Traktoren zusammengebaut. Traktoren des indischen Unternehmens Mahindra werden in verschiedenen afrikanischen Ländern montiert.

In Nigeria gibt es insgesamt 45 Autohersteller, die Montagewerke  eröffnet haben oder wenigstens die Lizenz oder Erlaubnis erhalten haben, Montagewerke in Nigeria zu eröffnen. Zu diesen Autoherstellern gehören das südkoreanische Unternehmen Hyundai Motors, das südkoreanische Unternehmen Kia Motors, das japanische Unternehmen Honda Motor Company, das japanische Unternehmen Toyota, das Unternehmen NigeriaChina  Manufacturing Company, das Unternehmen Nigeria Sino Trucks und der indische Autobauer Tata Motors. Es gab 15 Automontagewerke im Jahre 2014 in Nigeria.

Wagen der Marke Kantanka -- in Afrika von Great Kosa Company hergestellt.
Wagen der Marke Kantanka — in Afrika von Great Kosa Company hergestellt.

Im August 2015 haben die kenianischen und südkoreanischen Regierungen eine Vereinbarung zur Errichtung eines Montagewerkes für Traktoren im kenianischen Nakuru unterschrieben. Dieses Montagewerk soll 5000 Traktoren pro Jahr produzieren. Die landwirtschaftlichen Traktoren und Maschinen, die in Nakuru zusammengebaut werden, sollen preisgünstig sein und den Landwirten und Bauern zugutekommen. Damit soll die Ernährungssicherheit oder die Nahrungsmittelsicherung gewährleistet werden.

Im August 2015  stellte der algerische Forscher Abderahim Bourouis eine Innonvationslösung zur Vorbeugung von Autounfällen  vor, die er zuvor entwickelt hatte. Das „Smart Headband for Driver“ ( zu Deutsch: das „Kluge Kopfband für Fahrer„) ist ein Warnsystem in Echtheit, das jede Schläfrigkeit am Lenkrad oder Steuer feststellt und den schläfrigen Fahrer aufweckt, damit dieser wach bleibt oder die Geschwindigkeit seines Personenkraftwagens, seines Lastkraftwagens oder seines Busses reduziert.

Wenn man weiß, dass die Länder Afrikas 60 Prozent der Ackerlandreserven der Welt besitzen und dass diese Länder von Boden- und Naturschätzen strotzen und wimmeln, die in der verarbeitenden Industrie benutzt, verwertet und ausgewertet werden, kann man nur mit vielen Menschen weltweit darin übereinstimmen, dass Afrika gute Karten hat und sogar der Kontinent der (nahen, mittleren und fernen) Zukunft ist.

Urheber: Mathias Victorien Ntep II, M.A.

Print pagePDF pageEmail page
Print Friendly, PDF & Email

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert